Häufig gestellte Fragen zu Liegefahrrädern - Teil 2

Bereits vor einigen Tagen wurden auf unserem Blog vier Fragen beantwortet, die vor einem Kauf- oder auch vor der Nutzung der Liegeräder häufig gestellt werden. In dem Beitrag heute, werde ich zwei weitere, jedoch etwas speziellere Fragen zu Liegerädern beantworten.

Sitzt man auf einem Liegerad nicht viel zu tief?
Auf den meisten Liegerädern sitzt der Fahrer auf ungefähr derselben Höhe wie ein Autofahrer. Auf einem herkömmlichen Fahrrad hingegen ist der Sitz meist etwas höher eingestellt. Der Liegeradfahrer ist also auf Augenhöhe mit den Autos und hat so eine bessere Sicht auf die Straße. Aus diesem Grund kann er schneller reagieren und auch bremsen, wenn es zu Notfallsituationen kommt. Außerdem sitzt der Liegeradfahrer selbst bei einer Vollbremsung fest im Sattel und kann aufgrund des niedrigen Schwerpunkts generell schneller bremsen. Auch das Risiko bei einer starken Bremsung über den Lenker zu fliegen fällt weg. Die Sturzhöhe ist bei einem normalen Rad somit sehr viel höher. Beine und Hände sind viel weiter vom Boden entfernt und können deshalb in Gefahrensituationen nur langsamer reagieren.

Foto: HP-Velotechnik

Kann man mit dem Liegerad in die Berge fahren?
Mit dem Liegerad kann man definitiv in die Berge fahren. Der Liegeradfahrer bezwingt die Berge, indem er herunterschaltet und eine günstige Tretfrequenz beibehält. Der Fahrradfahrer hingegen tritt im Stehen, wenn er versucht die Berge beziehungsweise Steigungen zu erklimmen. Für diesen Kraftakt braucht der Fahrer unbedingt die Unterstützung der Arme, denn nur so kann er steile Steigungen bezwingen. Für eine solche Tour ist ein hohes Level an Training zwingend notwendig, da vor allem längere Strecken sonst unmöglich zu bewältigen sind. Bei der Tour-de-France fahren die Teilnehmer zum Beispiel solange es möglich ist im Sitzen und wenden den Wiegetritt erst im Sprint oder am Ende an.
Das bedeutet, der Liegeradfahrer hat auf längeren Strecken einen großen Vorteil gegenüber der Radfahrer. Der Sitz des Liegerads unterstützt den Fahrer während der Tour. Dieser ist daher in der Lage seine maximale Beinkraft auszuschöpfen und weite Strecken in den Bergen zurückzulegen. Anders als beim Fahrrad bleiben die Arme und der Oberkörper entspannt. Trotzdem erfordert auch eine Liegeradtour durch die Berge einiges an Training und sollte nur angetreten werden, wenn man bereits viele Kilometer mit seinem Liegerad gefahren ist.